Kursfahrt Wien: 6. bis 12. November 2022
Sonntag: Es begann alles am Berliner Alexanderplatz um 22:30 Uhr des 06.11.2022. Hier warteten wir voller Vorfreunde auf den Bus und konnten kaum erwarten, dass es gemeinsam mit unseren Lehrkräften Frau Mennicke, Frau Köhler, Frau Lechner und Herrn Kratz losging.
Montag: Die Busfahrt begann mit lauter Musik, weshalb wir übermüdet aber enthusiastisch in Wien nach einigen Zwischenstopps bei Nebel am nächsten Morgen ankamen: in einem Stadtviertel mit vielen alten Kirchen und verwinkelten Gassen, in dem unser Hostel lag. Nach Beziehen der Zimmer und kurzen Absprachen erkundeten wir Wien bei strahlend blauem Himmel und sammelten unsere ersten Eindrücke in der Metropole. Die imposanten Kathedralen und die verschnörkelten Häuser in der Nähe des Donaukanals ließen uns sofort verzaubern.
Wir machten uns den Spaß daraus, die Anzahl an Porsche und Tesla zu zählen, da diese in bemerkenswerter Anzahl die Straßen und Alleen entlangfuhren. In den kommenden Tagen etablierte sich dies und wir begannen, die tägliche Anzahl zu wetten und zu zählen.
Den Tag schlossen wir mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch ab, wo wir die Wiener Spezialitäten erstmals probieren konnten. Dieses Restaurant war dank einer ganz besonderen Person ausfindig gemacht worden. Erschöpft noch von der vorigen Nacht ging der erste Tag zu Ende.
Dienstag: Gleich am nächsten Morgenkam es zu den ersten Komplikationen beim Frühstück in unserer Unterkunft: nicht alle bekamen einen Sitzplatz, wodurch wir in den kommenden Tagen gestaffelt frühstücken mussten. Daraufhin teilten wir uns vormittags in unsere Leistungskurse auf. So ging der Deutsch-Kurs in eine Schreibwerkstatt im Literaturmuseum und lernte das Meisterwerk Faust interessiert kennen. Der Biologie-Kurs machte „Unterricht“ (wohl eher gemütliches Beisammensitzen mit einem entspannten Lerneffekt, getarnt unter dem Begriff Unterricht) zum aktuell behandelten Unterrichtsstoff. Der Kunst-Kurs und der Geografie-Kurs lernten währenddessen durch eine intensive Stadtführung die Wiener Stadtgeschichte genauer kennen. Der Kunst-Kurs fertigte derweil erste Skizzen an, diese sollten schlussendlich Wien mit all seinen Facetten in einem Skizzenbuch widerspiegeln.
Nachdem alle wieder vereint waren, besuchten wir das Museumsquartier, in dem wir kostenlos diverse Museen besichtigen konnten. Leider war die ausgestellte Kunst dort relativ außergewöhnlich, sodass sie für uns nicht ganz zu deuten war, wodurch wir uns am Ende alle auf einer Bank wiederfanden und unsere eigene Kunst, mitunter im Kartenspielen, kreierten. Daraufhin hatten wir Zeit zu unserer Unterkunft zurückzukehren und uns eigenständig Essen zu besorgen, bevor wir uns mehr oder weniger pünktlich zum Bowlen trafen. Es gestaltete sich als ein ausgelassener Abend, an dem wir einiges über die Wiener Eigenheiten lernten. Ein bleibender Eindruck des Abends war, dass wir alle (inklusive Lehrkräfte) gemeinsam die Bowlingkugeln die Bahnen lang donnerten und es keine Absonderungen gab. Abschließend liefen wir bei einem gemeinsamen Abendspaziergang zurück ins Hostel.
Mittwoch: Anlässlich des 09. November nahmen wir an einer sehr interessanten Stadttour zu den Novemberpogromenteil, bei der wir die Auswirkungen der Novemberpogrome von der Nacht des 09-10.11.1938 in Wien erfuhren.
Es folgte wieder etwas Freizeit und für Interessierte die Möglichkeit, Lasertag zu spielen. Die Teilnehmenden berichteten von einem umfassenden Erlebnis. Ansonsten war wieder viel Freiraum, der beispielsweise genutzt wurde, um die berühmte Sachertorte zu testen. Allerdings erwies diese sich als nicht so besonders, wie gedacht.
Donnerstag: Auch am Donnerstag teilte sich unsere Gruppe in die einzelnen Kurse, so besuchte der Biologie-Kurs das beeindruckende und imposante Naturhistorische Museum. Der Kunst-Kurs und der Geografie-Kurs besuchten gemeinsam das Schloss Schönbrunn, wo mitunter die Skizzenarbeit vertieft wurde und der Deutsch-Kurs bereitete den abendlichen Theaterbesuch vor. Bis dahin wurden weitere Wiener Berühmtheiten ausgetestet wie der Apfelstrudel und abermals die Sachertorte, die endgültig unser Ansehen verlor. Ganz anders der Apfelstrudel und der Kaiserschmarrn, die sagenhaft schmeckten. Weitere Sehenswürdigkeiten wurden erkundet. Nun ging es zum bekannten Wiener Volkstheater. Die Aufführung stellte sich allerdings als sehr gewöhnungsbedürftig heraus. So bekannt auch Faust ist, so beeindruckend es auch inszeniert wurde und so modern die Inszenierung auch war, mir erschloss sich das Meisterwerk von Goethe leider nicht. Trotzdem war es ein Erlebnis für sich und enorm mitreißend, die schauspielerische Leistung und das imposante Gebäude zu bewundern. Der Abend wurde beendet mit einem Besuch in einer Karaoke-Bar, in der zu aller Begeisterung alle vier Lehrkräfte gemeinsam „Tausend und eine Nacht“ schmetterten. Anderseits wurde der Abend entspannt beieinander in der Unterkunft verbracht.
Freitag: Am Freitagvormittag besichtigten wir die Banksy-Ausstellung, die teilweise große Begeisterung auslöste.
Es folgte wieder ein Block Freizeit und abends der gemeinsame Besuch auf dem Wiener Prater. Abwechselnd zwischen Kettenkarussellfahrten in 100m Höhe und überteuertem Essen entstand eine wunderbare Stimmung am letzten Abend. Ein Großteil blieb noch länger auf dem Prater, ein anderer Teil flanierte gut gelaunt durch die Wiener Stadt und genoss die abendliche Atmosphäre am Donaukanal. Des Weiteren besuchte eine Gruppe das Musical „Der Glöckner von Notre-Dame“.
Auch an diesem Abend wurde wieder eine Karaoke-Bar aufgesucht und so klang der letzte Abend in einem unvorhersehbaren,wunderbaren Gefühl aus.
Samstag: Nach dem Frühstück räumten wir unsere Zimmer und die Reise nach Wien kam dem Ende näher, wurde jedoch durch die langwierige Busfahrt mit vielen Zwischenhalten entschleunigt. Voller neuer Erlebnisse und mit den Nerven blank aber glücklich kamen wir in Berlin am Abend an.
Melina Kühne
Linnéa Robohm, Jg. 12