Kunstexkursion Dresden

Der Grundkurs 13 und das brieflesende Mädchen am offenen Fenster

Montag, 01. November 2021

8:30 Uhr, Berlin Hauptbahnhof:

Neun Leute auf der Reise nach Dresden, einer auf dem Weg nach München.

8:50 Uhr, Berlin Südkreuz:

Zehn Leute auf der Reise nach Dresden.

Ein abenteuerlicher Start, der durch eine entspannende Zugreise abgelöst wurde. Diese war gefüllt mit kulinarischen Diskussionen und dem Nachholen von Arbeit, vor allem jedoch mit der Frage: Was hat Dresden uns zu bieten?

Der erste Eindruck: Die Bahnhofsgegend. Modern, voller Baustellen, sehr heimisch. Unser Weg in Richtung der Ausstellung sollte uns jedoch in die Altstadt führen. Diese war überwältigend schön, so magisch, dass man sich gar märchenhaft königlich fühlte. Die Inneneinrichtung der Galerie war ebenso magisch wie die Altstadt.

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Die Schülerinnen und Schüler mit Lehrkräften vor der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden

Wir besuchten die Sonderausstellung zu Johannes Vermeer, über dessen Werk Briefleserin am offenen Fenster wir bereits unsere Klausur geschrieben haben. Trotz dessen war die Tour überaus interessant und uns wurde die Lebens- und Kunstgeschichte Vermeers näher gebracht. Besonderer Fokus wurde auf die Bedeutsamkeit der Lichtpunkte gelegt und wie detailliert Vermeer diese auf seinem Werk angebracht hatte. Unser Klausurwissen stellte sich damit im Endeffekt als fast oberflächlich heraus, da wir noch tiefer in den malerischen, nicht nur inhaltlichen Aufbau des Werkes eintauchen konnten.

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Das zentrale Werk der Ausstellung:Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster

Anlass der Sonderausstellung war die kürzlich erfolgte Restauration des oben genannten Werkes, bei welcher eine recht große, übermalte Fläche im Hintergrund wieder freigelegt wurde. Der Restaurationsprozess, der beeindruckend und nachvollziehbar aufgezeigt wurde, die inhaltliche Verschiebung der Schwerpunkte des Werkes, als auch die Themen und Motive der niederländischen Künstler in deren goldenem Zeitalter mündeten alle in dem Hauptwerk, welches am Ende der Ausstellung fast ikonenhaft präsentiert wurde.

Da keiner von uns an die Geschwindigkeit von Museumstouren gewöhnt war, freuten wir uns auf die freie Bewegung in der Dauerausstellung - die wir nicht besuchen durften. Montags ist die Galerie eigentlich geschlossen, was leider hieß, dass niemand hätte die Kunstwerke vor uns schützen können. Die Ausstellung hatte jedoch ein Ass im Ärmel, denn wie beschäftigt man am besten eine Gruppe von 18-Jährigen (und zwei Lehrkräften)? Man lässt sie mit Pigmenten eigene Farbe herstellen – ein großer Spaß für alle Beteiligten. In den großen Kunstwerken der Geschichte steckt wohl noch viel mehr als nur ein Pinsel und eine Farbpalette. Das Gewinnen von Farben war früher ein enorm aufwendiger und kostspieliger Prozess, was die Kunstwerke um eine entscheidende Wirkungsebene erweitert.

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Die Lernenden bei der eigenen Herstellung von Farben aus Pigmenten

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Die Tafel zeigt, aus welchen Materialien Vermeer seine Farben herstellte.
Ultramarinblau war beispielsweise sehr kostspielig und hatte damit einen besonderen Wert

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Das restaurierte Hauptwerk am Ende der Ausstellung in einem eigenen Raum

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"Vermeers Werkstatt" - so hieß der praktische Teil, den die Gemäldegalerie Alte Meister
für Schulen zur Ausstellung unter anderem anbietet
 

Den Rest des Tages verbrachten wir damit, alles auszunutzen, was der fußläufige Teil Dresdens uns trotz des bescheidenen Wetters zu bieten hatte. Essen, Einkaufen, Erkunden – unter anderem die Architektur der Altstadt, die uns in das letzte Semester zurückversetzte. Die Frauenkirche und das Residenzschloss waren hier sicherlich mitunter die Highlights. Und dann warten, denn in Deutschland ist bekanntermaßen nur eine Zugfahrt der Reise pünktlich.

Die Schülerinnen und Schüler des GK 13 Kunst mit Herrn Kratz und Frau Ortmann.

Fotos: Kratz und Ortmann 

Bildende Kunst
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